Pi und ich kennen uns – quasi seit sie ein Jahr und noch im Kinderwagen war – denn 1978 wohnte ich in der Nachbarschaft von Schlichenmayers; dann ritten wir zusammen Turniere als ich meine Pferde noch in Zieglberg stehen hatte. Wir hatten auch unter der Zeit viel Spaß und Gaudi zusammen. Ritt ich Turnier, half sie mir und umgekehrt. Wir teilten auch gemeinsam den Unfalltod meines Vollblüters Haboro xx v. Authi Mv Weidmannsheil xx der sich am Turnier das Bein gebrochen hatte.
Als es mich in schwäbische Gefilde zog, verloren wir uns zwar direkt aus Augennähe, jedoch waren wir in dieser Zeit auch über die sozialen Medien „fast gänzlich“ informiert, was der Andere gerade macht. Eine nicht ganz so einfache Zeit lag bereits hinter ihr: mit 32 Jahren erkrankte sie an einer Autoimmunkrankheit (SLE) und konnte so nicht mehr am normalen Arbeitsleben teilnehmen, wurde berufsunfähig und die Zeit mit den Pferden war nur noch eingeschränkt möglich. Man muss wissen, dass Pi vorher recht erfolgreich Springprüfungen bis Kl. M geritten ist. Bei der Organisation des Dressurkurses im Frühjahr 2023 auf meiner Reitanlage in Mainbach rückte die Ferne wieder in die Nähe, als Jenny mit ihrem Ponywallach Colin teilgenommen hat; und erst da erfuhr ich so wirklich von ihrer Behinderung und dass sie seit einem Jahr auf den Rollstuhl und Krücken angewiesen ist, ohne die sie sich sonst nur sehr sehr eingeschränkt fortbewegen kann. Zu diesem Zeitpunkt kämpfte sie gerade über die Anerkennung als Reiterin im „Leistungssport für Para-Dressur“, die kurz darauf nach langem Papierkram und Telefonaten und Arztbesuchen zugesagt wurde.
Parareitsport findet mit Wettbewerben und Lehrgängen in ganz Deutschland statt. Die Teilnahme an derartigen Veranstaltungen ist logischerweise sehr kostenintensiv, Transport, Unterkunft, Teilnehmergebühren, Zubehör und Ausrüstung verschlingen eine Menge Geld. Alleine unterwegs zu sein mit Auto, Pferd, Hänger und Rollstuhl etc. ein großer körperlicher Aufwand. Diese Perspektive zur Teilnahme an Wettbewerben und weiter mit dem Partner Pferd zusammen sein zu können überwindet jedoch auch viele Schmerzen, Jammern und Gedanken an die Krankheit. Jenny’s sportlicher Ehrgeiz erreichte nun die Aufnahme in die Gilde der Para-Reiter und ermöglichte ihr in diesem Jahr, aufgrund ihres reiterlichen Talents auch die Teilnahme an den Bayerischen Meisterschaften der Para-Reiter Grad III in München-Riem. Dies wurde dann auch mit der Bronzemedaille belohnt!
Jenny ist Mitglied im „Verein zur Förderung für Reiter mit Handicap im Dressur- und Turniersport e. V.“
Nachdem sie nun auch über Sponsorenunterstützung einen Pferdeanhänger zur Verfügung gestellt bekam, habe auch ich diesem Verein eine Spende für Jenny zukommen lassen und „darf“ sie nun mit ihrem Anhänger auf Turnieren begleiten. Ich wünsche Dir liebe Pi weitere tolle Erfolge mit deinem Collin sowie Kraft, Stärke und Ausdauer, dein Schicksal zu bewältigen.
Falls auch Sie meine langjährige Freundin Pi Jennifer Schlichenmayer unterstützen möchten:
Verein zur Förderung für Reiter mit Handicap im Dressur-und Turniersport e. V., Alte Plauener Str. 29, 95028 Hof – Stichwort: Jenny Schlichenmayer;
IBAN DE23 7806 0896 0007 7530 80 VR Bank Bayreuth-Hof – BIC GENODEF1HO1